Bericht der Spitalleitung

Dr. Serge Altmann
CEO und Vorsitzender der Spitalleitung
serge.altmann@kispisg.ch


Gemeinsames Engagement für die Kindermedizin

Die Kinder- und Jugendmedizin erfordert im Vergleich zur Erwachsenenmedizin deutlich mehr Zeit und Personal, bei identischer finanzieller Vergütung. Unser Ziel ist es, Kinder möglichst ambulant zu behandeln, um ihnen eine rasche Rückkehr zu ihren Familien zu ermöglichen. Doch je mehr ambulante Fälle wir behandeln, desto grösser wird der finanzielle Druck. Inwiefern das neue Tarifsystem «Tardoc» hier Abhilfe schafft, ist ungewiss. Gewiss ist hingegen unser Enga­gement mit Verbündeten: Die Aufnahme der Allianz Kinderspitäler Schweiz (AllKidS) in die H+ Verbandskonferenz per Ende 2024 ist ein wichtiger Schritt, um die gemeinsamen Anliegen der spezialisierten Kinder- und Jugendmedizin noch stärker zu vertreten.

Rekord bei stationären Austritten

Trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen konnten wir 2024 unsere Unternehmensziele erreichen und dürfen auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die hohe Anzahl unserer ambulanten Besuche (74’900) entspricht dem Durchschnitt der letzten Jahre. Mit einem Rekord von 5’331 stationär behandelten Patientinnen und Patienten – rund 400 mehr als im Vorjahr – haben wir einmal mehr gezeigt, wie unersetzlich das Ostschweizer Kinderspital (OKS) für die regio­nale, spezialisierte Versorgung ist.

Neue Impulse in der Versorgung und Forschung

Wir sind stolz auf den Fortschritt in der Versorgung unserer Jüngsten: Erstmals konnten wir am OKS bei einem fünf Monate alten Baby erfolgreich einen Venenkatheter (PICC-Line) unter Ultraschall- und Röntgenkontrolle einsetzen – ein Verfahren, das bisher nur bei älteren Kindern möglich war. Zusammen mit der Universität St. Gallen haben wir 2024 eine Forschungskooperation zum Thema Typ-1-Diabetes bei Kindern gestartet. In einer nationalen Studie, die wir mit SwissPetNet (Schweizer Forschungsnetzwerk der klinischen pädiatrischen Hubs) durchführen, untersuchen wir die Wirksamkeit von Cortison bei ausserhalb des Spitals erworbenen Lungenentzündungen. Als Mitglied der Schweizerischen Pädiatrischen Onkologie Gruppe leisten wir durch patientenorientierte Krebsforschung einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität für an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche.

Sinnstiftende Arbeit – engagierte Mitarbeitende

Unsere Mitarbeitenden zeigen eine beeindruckende Arbeitsmoral. Sie gewährleisten 24/7 die bestmögliche medizinische, pflegerische Versorgung unserer Kinder und Jugendlichen. Zudem zeichnen wir uns schweizweit einzigartig durch eine familienzentrierte Betreuung aus. Die hohe Loyalität unserer Mitarbeitenden, die sinnstiftende Arbeit und unsere gute Unternehmenskultur – der Kispi-Geist – sorgen für eine geringe Fluktuation und eine stabile personelle Situation. Diese Faktoren sind wesentlich für unsere Handlungsfähigkeit, auch in schwierigen Zeiten. Gemeinsam setzen wir uns weiterhin für eine spezialisierte sowie jugend- und kind­gerechte Medizin ein.