Bericht des Stiftungsratspräsidenten

Lic. phil. I. Arno Noger
Präsident des Stiftungsrates


Das Jahr 2021 bleibt als Jahr mit Mehrfachbelastungen in Erinnerung

Schon im sogenannt «normalen» Betrieb eines Spitals gibt es laufend Entwicklungen. Medizinische und pflegerische Leistungen sind nicht statisch, sondern folgen dynamisch der Entwicklung des Wissens, den Erkenntnissen aus der Praxis und den Erfordernissen bestmöglicher Antwort auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. Weitere Akteure, die auf die Spitäler einwirken sind die Politik (Parlament, Bundesrat, Bundesverwaltung), die Versicherer (die sogenannten Tarifpartner) oder gar der Preisüberwacher, um nur die wichtigsten zu nennen. Teils widersprüchliche Erwartungen stellen grosse Herausforderung für den Betrieb eines Spitals dar.

Nun sind wir aber schon länger nicht mehr in diesem «Normalmodus» des Kinderspitals. Seit 2020 überlagert die Pandemie die Tätigkeit aller Mitarbeitenden mit einer zusätzlichen Belastung. Gerade im Jahr 2021 musste die Lage laufend verfolgt, besondere Massnahmen mussten erwogen, beschlossen und dann um­gesetzt werden. Und dies oftmals gegenüber einer Öffentlichkeit, die unterschiedlichste Positionen einnimmt. 

In der zweiten Jahreshälfte, besonders ausgeprägt seit September 2021, überlagerte eine extrem hohe Frequenz im stationären Bereich die bereits stark geforderte Organisation Kispi St.Gallen. Die monatlichen Austritte im stationären Bereich lagen seit September über dem Wert von 400, eine Steigerung um rund 12% gegenüber dem Jahr 2019 vor der Pandemie. Und auch in ambulanten Bereich sind die Besuche über den Zahlen von 2019 zu liegen gekommen, die abgerechneten Taxpunkte um rund 5% höher.

Und damit nicht genug: Die gleichen Leute, die schon mit dem Normalbetrieb, der Leistungsentwicklung und den pandemiebedingten Zusatzbelastungen konfrontiert sind, haben quasi nebenbei noch ein neues Kinderspital zu konzipieren und jetzt im Bau zu begleiten: Der Spatenstich war mitten in der Pandemie im April 2021. Der Spitalneubau ist eine Aufgabe, die grössten Respekt erfordert und deren Tragweite wir alle erst dann voll ermessen können, wenn der Moment gekommen ist, das neue Kispi im Jahr 2026 in Betrieb zu nehmen. 

Das neue Gebäude am neuen Standort erlaubt eine noch bessere kindgerechte und familienzentrierte Behandlung und Betreuung sowie ein effizienteres Arbeiten. Zudem bietet es ein attraktives Umfeld für die Tätigkeit der Mitarbeitenden (adäquate Räume, modernste technische Infrastruktur und Nähe zu spezialisierten medizinischen und anderen Dienstleistungen aus dem KSSG, womit die Rundumversorgung durch das KISPI verbessert wird).

Angesichts all dieser Mehrfachbelastungen, die Sie alle mittragen, spreche ich Ihnen, unseren geschätzten Mitarbeitenden, den grossen Dank des Stiftungsrats aus. 

Allen, die im Kispi ein und aus gehen, wünsche ich im Jahr 2022 alles Gute.